Ballet Nacional de España

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Oktober 2024
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Afanador

Flamenco und Tanz mit den Werken des Fotografen Ruvén Afanador

Opfer

Gezückte Dolche Und gekonnt ausgeweideter Schmerz Eine Trauer wie das Fleisch eines Tieres Gerade auf dem Feld verblutet. Noch warm vom Tod Ließest du einen langen Schrei, des Schlachtens aus Und dann, nichts: nur kleine Seufzer Die den Hals hinuntertröpfeln Und an den Schwellen verkrusten Von außen nach innen Ein gewalttätiger Spiegel, der sich ausbreitet In dir eine Pfütze bildend.

Míriam Cano

 

Das Ballet Nacional de España präsentiert im Gran Teatre del Liceu ein von Marcos Morau unterzeichnetes Projekt. Die Herausforderung besteht darin, einen bestimmten Blick in Bewegung zu setzen und in einer Flamenco- und Tanzshow das Werk des kolumbianischen Modefotografen Ruvén Afanador zu versöhnen. Bekannt für seine Porträts von Prominenten aus der Welt des Kinos und der Musik, hat Afanador eine enge Beziehung zum Flamenco —er hat ihm zwei Bücher gewidmet (Ángel gitano und Mil besos)— und 2008 das Plakat für die Bienal de Flamenco entworfen.

Indem er die starren Grenzen zwischen den künstlerischen Disziplinen aufbricht, arbeitet der Choreograf Marcos Morau, Direktor der Kompanie La Veronal und Gewinner des Nationalen Tanzpreises 2013, mit der Fähigkeit des Fotografen, „Charaktere zu schaffen, indem er reale Menschen modelliert“, und seiner Kreativität, Welten „aus der Schönheit von Licht und Schatten“ zu erschaffen, um eine Show zu kreieren, die von seinem fotografischen Ansatz zum Flamenco und davon lebt, wie sich ein Schöpfer außerhalb des Flamencos und seiner umgebenden Kultur in dessen Ästhetik verliebt und sich von seiner „direkten und scharfen wie eine Rasierklinge“ Sprache verführen lässt, erklärt Morau.

 

Dies ist also eine Übung, zwei Sprachen, Fotografie und Tanz, zu hybridisieren, um „ein neues Universum“ zu suchen und neue Vorstellungen aus der Perspektive eines anderen Schöpfers in einem Akt des Respekts und der Faszination zu erschaffen.

Das Ballet Nacional de España, geleitet vom Sevillaner Rubén Olmo, tanzt diesen visuellen Flamenco von Ruvén Afanador. In den Worten Moraus: „Flamenco hat diese Freude mit Echos von Klage oder diese Klage mit Echos von Freude, die das Leben feiert. In Andalusien und im Flamenco findet Afanador einen Zufluchtsort, ein Zuhause für diejenigen, die nie zu Hause sind. Durch seine Kamera fixiert und verformt er es, schafft eine Geste, ein Licht, das eine mächtige Wahrheit, eine radikale Schönheit und eine Dunkelheit enthält, die wir nicht aufhören können zu betrachten.“

Eine Arbeit aus Moraus Perspektive, um Afanadors Charaktere im Kontext seines eigenen Werkes zu platzieren und der Fotografie Bewegung zu verleihen. Sie zum Leben zu erwecken und mit der Gegenwart koexistieren zu lassen, wie die Vergangenheit mit der Gegenwart koexistiert, und weiterhin neue Formen zu entdecken.

Programm und Besetzung

Ungefähre Dauer: 1 Std 45 Min

IDEE UND KÜNSTLERISCHE LEITUNG: Marcos Morau

CHOREOGRAFIE: Marcos Morau & La Veronal, Lorena Nogal, Shay Partush und Jon López

DRAMATURGIE: Roberto Fratini

BÜHNENBILD: Max Glaenzel

KOSTÜMDESIGN: Silvia Delagneau

MUSIKKOMPOSITION: Cristóbal Saavedra

LICHTDESIGN: Bernat Jansà

AUDIOVISUELLES DESIGN: Marc Salicrú

FOTOGRAFIE: Ruvén Afanador

Gran Teatre del Liceu

Das Gran Teatre del Liceu ist das größte Opernhaus der katalanischen Hauptstadt Barcelona und liegt an den Rambles im Zentrum der Stadt.

Das Theater wurde am 4. April 1847 eröffnet und nach einem Brand am 31. Januar 1994 im Jahr 1999 wiedereröffnet.

 

Der Wiederaufbau

Nach der Brandkatastrophe wurde beschlossen, das Liceu „am selben Ort und so wie es war“ wieder aufzubauen, allerdings mit den nötigen Verbesserungen. Eine gemeinnützige Stiftung wurde gegründet, die „Fundació del Gran Teatre del Liceu“ und die private Trägergesellschaft überließ trotz innerer Widerstände einzelner Miteigentümer das Grundeigentum der öffentlichen Hand. Die Stiftung startete eine große und erfolgreiche Spendenkampagne. Die Hälfte der Rekonstruktionskosten konnten so gedeckt werden.

Nach 5 Jahren „Liceu a l'exili“ an verschiedenen Spielstätten öffnete das Haus am 7. Oktober 1999 wieder seine Pforten. Am Programm stand Turandot von Puccini, das Werk, das auch am 31. Januar 1994 hätte gespielt werden sollen. Die Fassaden und der Spiegelsaal waren erhalten geblieben. Der Zuschauerraum wurde in alter Art rekonstruiert, allerdings in den Jahren 1998–1999 mit neuen Malereien des katalanischen Künstlers Perejaume ausgestattet. Bühne und Büros wurden modernisiert. Auch ein neuer kleiner Saal wurde geschaffen und die Pausenräumlichkeiten wurden erweitert. Als Architekten des Rekonstruktionsprojektes fungierten Ignasi de Solà-Morales, Xavier Fabré und Lluís Dilmé.

 

Zahlen und Fakten

Der große Saal hat bei 360 m² Fläche eine Kapazität von 2.286 Plätzen in Theaterbestuhlung. Er wird auch als Bankettsaal genutzt, auf einer Fläche von 530 m² finden dann 350 bis 530 Personen Platz. Veranstaltungen finden auch im Saló dels Miralls (spanisch: Salón de los Espejos, dt: Spiegelsalon, max. 280 Personen), im Foyer und im Vestibül statt. Seit der Wiedereröffnung 1999 verfügt das Haus über eine außergewöhnlich aufwändige Bühnentechnik, die schnelle und kosteneffiziente Wechsel der Bühnenbilder erlaubt.

 

Besichtigung

Eine Besichtigung des Opernhauses außerhalb der Konzertzeiten ist möglich. Täglich werden geführte Rundgänge angeboten, diese dauern etwa eine Stunde. Ungeführte Rundgänge sind ebenso möglich.

 

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