Benjamin in Portbou

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Juli 2025
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Oper in einer halbszenischen Version in zwei Akten.

 

Benjamin in Portbou ist eine Oper, die das Gran Teatre del Liceu bei Maestro Antoni Ros-Marbà in Auftrag gegeben hat. Sie besteht aus zwei Akten und 13 Szenen und basiert auf dem Libretto von Anthony Carroll Madigan. Sie konzentriert sich auf das Leben des Philosophen und Literaturkritikers Walter Benjamin.

 

Für Ros-Marbà war das Komponieren dieser Oper wie eine unvollendete Aufgabe in seiner langen musikalischen Karriere. Das Libretto der Oper, das von dem gelehrten Tony Madigan verfasst wurde, ist ein Kunstwerk in einer literarischen Sprache, die geradezu danach schreit, vertont und auf die Bühne gebracht zu werden. Es schöpft aus dem tiefen Verständnis des Autors für Walter Benjamins Leben und Werk (Berlin, 1892 – Portbou, 1940).

 

Benjamin wurde in eine jüdische Familie geboren und studierte an den Universitäten Berlin, Freiburg und München, wo er sich an der Antikriegsbewegung beteiligte. 1915 freundete er sich mit Gerschom Scholem an, einem Gelehrten der hebräischen Mystik, und 1918 lernte er in Bern den Utopisten Ernst Bloch kennen. 1917 heiratete er Dora Sophie Pollack und kehrte nach dem Krieg nach Berlin zurück, wo er „Kritik der Gewalt“ und „Die Aufgabe des Übersetzers“ schrieb.

 

1923 freundete er sich in Frankfurt mit Theodor W. Adorno und seiner Frau Gretel Karplus an, mit der er im Laufe der Jahre einen regen Briefwechsel pflegte, aber seine Freundschaft mit Bertolt Brecht sollte eine der beständigsten sein. Mit dem Aufkommen des Nationalsozialismus im Jahr 1933 wurde er ins Exil gezwungen, zunächst nach Ibiza und dann nach Paris. Anschließend zog er – zusammen mit Brecht – nach Svendborg (Dänemark) und dann nach San Remo. Als der Krieg ausbrach, lehnte er Adornos Einladung, nach Kalifornien zu ziehen, mit der Begründung ab, dass es in Europa noch „Stellungen zu verteidigen“ gebe. Er wurde drei Monate lang im Lager Nevers interniert, bis er das von Horkheimer arrangierte Geleit für die Überfahrt in die USA erhielt.

Programm und Besetzung

Ungefähre Laufzeit - 2h

 

WALTER BENJAMIN: Peter Tantsits
HANNAH ARENDT: Marta Valero
DORA POLLACK BENJAMIN: Marta Infante
GERHARD SCHOLEM: Joan Martín-Royo
ERNST SCHOEN: Pau Armengol
DER ANGELUS NOVUS: Serena Sáenz
ASJA LACIS: Elena Copons
BERTOLT BRECHT: David Alegret

 

REGIE: Anna Ponces
BÜHNENBILD UND BELEUCHTUNG: Playmodes Studio und Andreu Fàbregas
PRODUKTION: Gran Teatre del Liceu
CHOR DES GRAN TEATRE DEL LICEU (PABLO ASSANTE, DIREKTOR)
SYMPHONIEORCHESTER DES GRAN TEATRE DEL LICEU
DIRIGENT: Antoni Ros-Marb

Gran Teatre del Liceu

Das Gran Teatre del Liceu ist das größte Opernhaus der katalanischen Hauptstadt Barcelona und liegt an den Rambles im Zentrum der Stadt.

Das Theater wurde am 4. April 1847 eröffnet und nach einem Brand am 31. Januar 1994 im Jahr 1999 wiedereröffnet.

 

Der Wiederaufbau

Nach der Brandkatastrophe wurde beschlossen, das Liceu „am selben Ort und so wie es war“ wieder aufzubauen, allerdings mit den nötigen Verbesserungen. Eine gemeinnützige Stiftung wurde gegründet, die „Fundació del Gran Teatre del Liceu“ und die private Trägergesellschaft überließ trotz innerer Widerstände einzelner Miteigentümer das Grundeigentum der öffentlichen Hand. Die Stiftung startete eine große und erfolgreiche Spendenkampagne. Die Hälfte der Rekonstruktionskosten konnten so gedeckt werden.

Nach 5 Jahren „Liceu a l'exili“ an verschiedenen Spielstätten öffnete das Haus am 7. Oktober 1999 wieder seine Pforten. Am Programm stand Turandot von Puccini, das Werk, das auch am 31. Januar 1994 hätte gespielt werden sollen. Die Fassaden und der Spiegelsaal waren erhalten geblieben. Der Zuschauerraum wurde in alter Art rekonstruiert, allerdings in den Jahren 1998–1999 mit neuen Malereien des katalanischen Künstlers Perejaume ausgestattet. Bühne und Büros wurden modernisiert. Auch ein neuer kleiner Saal wurde geschaffen und die Pausenräumlichkeiten wurden erweitert. Als Architekten des Rekonstruktionsprojektes fungierten Ignasi de Solà-Morales, Xavier Fabré und Lluís Dilmé.

 

Zahlen und Fakten

Der große Saal hat bei 360 m² Fläche eine Kapazität von 2.286 Plätzen in Theaterbestuhlung. Er wird auch als Bankettsaal genutzt, auf einer Fläche von 530 m² finden dann 350 bis 530 Personen Platz. Veranstaltungen finden auch im Saló dels Miralls (spanisch: Salón de los Espejos, dt: Spiegelsalon, max. 280 Personen), im Foyer und im Vestibül statt. Seit der Wiedereröffnung 1999 verfügt das Haus über eine außergewöhnlich aufwändige Bühnentechnik, die schnelle und kosteneffiziente Wechsel der Bühnenbilder erlaubt.

 

Besichtigung

Eine Besichtigung des Opernhauses außerhalb der Konzertzeiten ist möglich. Täglich werden geführte Rundgänge angeboten, diese dauern etwa eine Stunde. Ungeführte Rundgänge sind ebenso möglich.

 

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