Falstaff

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Juli 2026
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Falstaff – Giuseppe Verdi
Lyrische Komödie in drei Akten.
Libretto von Arrigo Boito basierend auf The Merry Wives of Windsor und Henry IV von William Shakespeare.
Ungefähre Aufführungsdauer: 2 Stunden 40 Minuten

 

Die letzte Moral dieser bittersüßen Komödie, in der Verdi außergewöhnliche Vitalität und überraschende Modernität in ihrer musikalischen Struktur zeigte.

Jahr 1893: Verdi, im Alter von 80 Jahren, nahm an der Premiere von Falstaff in La Scala teil. Als großes Ereignis war auch Prinzessin Letizia Bonaparte sowie die italienischen Opernkomponisten Pietro Mascagni und Giacomo Puccini unter den Anwesenden. Der Komponist selbst betrat die Bühne, um das Publikum zu begrüßen, und erhielt am Ende jedes Aktes Ovationen.

Verdi, mit einer umfassenden und außergewöhnlichen Karriere, die fast zwei Drittel des 19. Jahrhunderts umspannt, wollte sich mit einem großen humoristischen Werk verabschieden: Denn sein einziger vorheriger Versuch, Un giorno di regno (1840), war ein großer Misserfolg, da in derselben Zeit seine Frau und zwei seiner Kinder starben – Umstände, die kaum förderlich für das Schreiben einer Komödie waren.

 

Verdi war ein Verehrer der Theaterwerke von William Shakespeare. Als Ergebnis dieser Bewunderung schrieb er zwei große Meisterwerke: Macbeth (1847) und Otello (1887), wobei er Falstaff als Text für seine nächste Oper auswählte.

Nur ein Genie wie Giuseppe Verdi konnte sich mit Sarkasmus und Witz von der lyrischen Oper verabschieden und dabei ausrufen: „Tutto nel mondo è burla“ („Alles in der Welt ist ein Scherz“): Die letzte Moral dieser bittersüßen Komödie, in der der Komponist außergewöhnliche Vitalität und überraschende Modernität in ihrer musikalischen Struktur zeigte.

 

Das Duo Boito-Verdi bringt einen alternden, hedonistischen und etwas feigen Sir John Falstaff zurück, einen ehemaligen Kampfgenossen des zukünftigen Heinrich V. von England, der sich nun dem Trinken, der Völlerei, der Lust und dem Prahlen hingibt. Zermürbt, mittellos, grotesk und eingebildet, besitzt er dennoch einen zynischen Witz und eine Intelligenz, die ihm einen unwiderstehlichen Charme verleihen. Eine Karikatur des Falstaffs selbst, agiert er wie ein Dieb, der bereit ist, die Schwachen zu täuschen und die Armen auszunutzen. Er verliebt sich in Alice Ford und Meg Page, zwei junge verheiratete Frauen, die es genießen, die Wünsche des alten Ritters zu schüren, um seine Versuche der Verführung zu verspotten.

Laurent Pellys Inszenierung, die im 20. Jahrhundert angesiedelt ist, endet mit einem Spiegel, der das Publikum selbst als letzten Empfänger der großen Fuge reflektiert und uns einlädt, über uns selbst zu lachen. Mit ungewöhnlicher theatrale Agilität und unvorhersehbaren dramatischen Gesten zeigt die Produktion geschickt sowohl amüsante als auch melancholische Szenen.

 

Die gefeierten Baritone Luca Salsi und Ambrogio Maestri werden die Rolle des Falstaff spielen, des herbstlichen Ritters, der fröhlich von einem Trio intelligenter Frauen gequält wird, unterstützt von einer brillanten Besetzung, darunter Roberta Mantega (Alice), Daniela Barcellona (Mrs. Quickly), Serena Sáenz (Nanetta), Santiago Ballerini (Fenton) und Mattia Olivieri (Ford). Eine unvergessliche Partitur wird in den Händen von Josep Pons liegen, der sich nach 12 wunderbaren Jahren als Chefdirigent vom Liceu-Publikum verabschiedet.

 

Falstaff, das letzte Lachen des alten Verdi. Ein unbeholfener Charakter von tiefer Menschlichkeit, der die Weisheit derjenigen besitzt, die verstanden haben, dass viele Dinge, die wir für wichtig halten, in Wirklichkeit nicht von Bedeutung sind. Wir sind alle Falstaff! „Wir wollen nicht, dass Falstaff stirbt. Und natürlich wird er das nicht. Er ist das Leben selbst.“ – Harold Bloom

Programm und Besetzung

Sir John Falstaff - Luca Salsi | 9., 12., 15. und 18. Juli
Sir John Falstaff - Ambrogio Maestri | 10., 13., 16. und 19. Juli
Ford - Igor Golovatenko | 9., 12., 15. und 18. Juli
Ford - Lucas Meachem | 10., 13., 16. und 19. Juli
Fenton - César Cortés | 9., 12., 15. und 18. Juli
Fenton - Santiago Ballerini | 10., 13., 16. und 19. Juli
Doktor Cajus - Josep Fadó
Bardolfo - Pablo García-López
Pistola - Alessio Cacciamani
Frau Alice Ford - Roberta Mantegna | 9., 12., 15. und 18. Juli
Frau Alice Ford - Carolina López Moreno | 10., 13., 16. und 19. Juli
Nannetta - Serena Sáenz | 9., 12., 15. und 18. Juli
Nannetta - Maria Miró | 10., 13., 16. und 19. Juli
Frau Quickly - Daniela Barcellona | 9., 12., 15. und 18. Juli
Frau Quickly - Marianna Pizzolato | 10., 13., 16. und 19. Juli
Frau Meg Page - Gemma Coma-Alabert | 9., 12., 15. und 18. Juli
Frau Meg Page - Laura Vila | 10., 13., 16. und 19. Juli

 

Bühnenbild und Kostüme - Laurent Pelly
Bühnenbild - Barbara de Limburg
Lichtdesign - Joël Adam
Produktion - Teatro Real de Madrid

 

Chor des Gran Teatre del Liceu
Dirigent: Pablo Assante

 

Symphonisches Orchester des Gran Teatre del Liceu - Josep Pons

Gran Teatre del Liceu

Das Gran Teatre del Liceu ist das größte Opernhaus der katalanischen Hauptstadt Barcelona und liegt an den Rambles im Zentrum der Stadt.

Das Theater wurde am 4. April 1847 eröffnet und nach einem Brand am 31. Januar 1994 im Jahr 1999 wiedereröffnet.

 

Der Wiederaufbau

Nach der Brandkatastrophe wurde beschlossen, das Liceu „am selben Ort und so wie es war“ wieder aufzubauen, allerdings mit den nötigen Verbesserungen. Eine gemeinnützige Stiftung wurde gegründet, die „Fundació del Gran Teatre del Liceu“ und die private Trägergesellschaft überließ trotz innerer Widerstände einzelner Miteigentümer das Grundeigentum der öffentlichen Hand. Die Stiftung startete eine große und erfolgreiche Spendenkampagne. Die Hälfte der Rekonstruktionskosten konnten so gedeckt werden.

Nach 5 Jahren „Liceu a l'exili“ an verschiedenen Spielstätten öffnete das Haus am 7. Oktober 1999 wieder seine Pforten. Am Programm stand Turandot von Puccini, das Werk, das auch am 31. Januar 1994 hätte gespielt werden sollen. Die Fassaden und der Spiegelsaal waren erhalten geblieben. Der Zuschauerraum wurde in alter Art rekonstruiert, allerdings in den Jahren 1998–1999 mit neuen Malereien des katalanischen Künstlers Perejaume ausgestattet. Bühne und Büros wurden modernisiert. Auch ein neuer kleiner Saal wurde geschaffen und die Pausenräumlichkeiten wurden erweitert. Als Architekten des Rekonstruktionsprojektes fungierten Ignasi de Solà-Morales, Xavier Fabré und Lluís Dilmé.

 

Zahlen und Fakten

Der große Saal hat bei 360 m² Fläche eine Kapazität von 2.286 Plätzen in Theaterbestuhlung. Er wird auch als Bankettsaal genutzt, auf einer Fläche von 530 m² finden dann 350 bis 530 Personen Platz. Veranstaltungen finden auch im Saló dels Miralls (spanisch: Salón de los Espejos, dt: Spiegelsalon, max. 280 Personen), im Foyer und im Vestibül statt. Seit der Wiedereröffnung 1999 verfügt das Haus über eine außergewöhnlich aufwändige Bühnentechnik, die schnelle und kosteneffiziente Wechsel der Bühnenbilder erlaubt.

 

Besichtigung

Eine Besichtigung des Opernhauses außerhalb der Konzertzeiten ist möglich. Täglich werden geführte Rundgänge angeboten, diese dauern etwa eine Stunde. Ungeführte Rundgänge sind ebenso möglich.

 

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