Giulio Cesare

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Mai 2025 Next
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Oper in drei Akten

Libretto von Nicola Francesco Haym basierend auf dem Werk von G.F. Bussani.

 

Handlung

 

Erster Akt

An einer alten Brücke über einem Nebenarm des Nils. Der römische Feldherr und Staatsmann Giulio Cesare trifft nach der gewonnenen Schlacht von Pharsalos gegen Pompeo im Hafen von Alexandria ein, wo die Ägypter ihm einen triumphalen Empfang bereiten. Cesare will Pompeo aufspüren, der bei Tolomeo, dem König von Ägypten, Beistand und Unterschlupf gefunden hat. Gattin und Sohn des Pompeo, Cornelia und Sesto, versuchen gemeinsam, Cesare für einen Friedensschluss und eine Aussöhnung mit seinem Gegner zu überreden. Dieser geht darauf ein und sendet nach Pompeo, um die Versöhnung in die Wege zu leiten. Statt des Pompeo erscheint Achilla als Abgesandter des ägyptischen Königs, der ihn in seinen Palast einladen lässt. Zum Beweis, dass Tolomeo die Seiten gewechselt hat und dem siegreichen Cesare die Freundschaft anträgt, legt Achilla in seinem Auftrag das abgeschlagene Haupt des Pompeo vor Cesares Füße. Während die in Ohnmacht fallende Gattin Cornelia von Curio, der sie heimlich liebt, aufgefangen wird, verfehlt dieser barbarische Akt seine von Tolomeo kalkulierte Wirkung bei Cesare. Statt beeindruckt und froh über den neuen Verbündeten zu sein, ist er empört über diesen Meuchelmord an einem Römer und schickt Tolomeo wutentbrannt die Botschaft, er werde den Ruchlosen aufsuchen und für seine Tat zur Rechenschaft ziehen. Als Cornelia aus ihrer Ohnmacht erwacht, versucht sie, sich selbst zu töten, was aber Sesto und Curio verhindern. Nun schwört auch Sesto, den Mord an seinem Vater zu rächen.

 

Hinterzimmer in Tolomeos Palast. Während Cleopatra davon träumt, Königin von Ägypten zu werden, erscheint Nireno und überbringt die Nachricht von Tolomeos Freveltat, worauf sie beschließt, Cesares Herz zu umgarnen, um mit seiner Hilfe ihr Ziel zu erreichen. Als Tolomeo hinzutritt, streiten sich die Geschwister über die Rechtmäßigkeit ihrer Thronansprüche, da ihr bisheriger Vormund Pompeo ja nun tot sei. Cleopatra reklamiert dieses Recht als Erstgeborene für sich. Für Tolomeo, der ihre Ambitionen nicht ernst nimmt, hat sie nur Verachtung übrig. Nun überbringt Achilla die Nachricht, dass Cesare sein Geschenk zurückgewiesen habe und rasend vor Zorn über die Untat sei. Daraufhin rät Achilla ihm, den römischen Feldherrn noch am selben Tag ermorden zu lassen. Er selbst würde sich dazu bereit erklären, wenn er dafür die Hand der schönen Cornelia bekäme, von deren Schönheit er schon lange hingerissen sei. Da Tolomeo darin neue Möglichkeiten sieht, sich, wiederum die Seite wechselnd, bei Cesares Gegnern in Rom beliebt zu machen, geht er darauf ein.

 

In Cesares Feldlager, mit der von Waffen geschmückten Urne des Pompeo in der Mitte. An der Urne mit der Asche von Pompeos Haupt philosophiert Cesare bei einer Trauerfeier über die Vergänglichkeit des Lebens und gedenkt seines großen Gegners. Cleopatra erscheint als Hofdame verkleidet, stellt sich Cesare als „Lidia“ aus dem Gefolge Cleopatras vor und erfleht bei diesem Schutz vor dem brutalen Tolomeo. Da dieser sogleich von ihrem Liebreiz hingerissen ist, verspricht er seine Hilfe. Cleopatra, sich schon am Ziel wähnend, ist sich sicher, nun ihren Bruder vernichten zu können. Nachdem Cesare gegangen ist, beauftragt sie ihren Vertrauten Nireno, den Römer des Abends in ihre Gemächer zu führen, wo sie ihm ein Liebesfest bereiten wolle. Da sieht sie Cornelia kommen und versteckt sich. Sie sieht Cornelia in tiefer Trauer vor der Urne stehen und hört, wie diese Tolomeo den Tod schwört. Als sie von den Waffen am Sockel der Urne ein Schwert nimmt, tritt Sesto hinzu, entreißt ihr das Schwert und reklamiert die Durchführung der Vergeltung für sich. Da hält es Cleopatra nicht mehr in ihrem Versteck, und sie verspricht Cornelia und Sesto im Namen ihrer vermeintlichen Herrin Cleopatra reichen Lohn für diese Tat.

 

Atrium in Tolomeos Palast. Am Abend ist Cesare mit seinem Gefolge und Achilla zu Tolomeo in den Palast gekommen. Bei der Begrüßung, die frostig bleibt und mit versteckten Drohungen gespickt ist, tauschen sie unaufrichtige Höflichkeiten aus. Als Cesare weitergeht, tritt plötzlich Sesto mit Cornelia vor Tolomeo, beleidigt ihn und fordert ihn zum Zweikampf heraus. Jedoch wird er blitzschnell von ägyptischen Soldaten entwaffnet und auf Geheiß des Königs gefangen genommen. Weiter weist dieser an, dass Cornelia mit Gartenarbeit im Serailgarten bestraft werden soll, wobei er Achilla verborgen bedeutet, dass er dies um seinetwillen tue. Aber Tolomeo hat selbst ein Auge auf Cornelia geworfen. Als er fort ist, verspricht Achilla Cornelia und ihrem Sohn die Freiheit, wenn sie ihn heirate. Empört weist sie dies von sich. In größter Verzweiflung nehmen Cornelia und Sesto, bevor die Soldaten ihn in den Kerker werfen, voneinander Abschied.

 

Zweiter Akt

Zedernhain. Im Hintergrund der Parnass mit dem Palast der Tugend. In einem Zedernhain hat Cleopatra eine Szenerie aufbauen lassen, die den Parnass zeigt: das geheime Stelldichein, um Cesare zu verführen, kann beginnen. Sie beauftragt Nireno, Cesare herbeizulocken, indem er sage, „Lidia“ erwarte ihn. Als Cesare kommt, hört er liebliche Musik, während sich der Parnass öffnet und die Göttin der Tugend, umgeben von den neun Musen, hervortritt. Sie singt so betörend und ist eine so strahlende Erscheinung, dass Cesare ihrem Zauber sofort erliegt, doch der Parnass schließt sich sogleich wieder. Da muss Nireno den verblüfften Cesare auf später vertrösten: „Lidia“ werde ihn später in ihren Gemächern erwarten und ihn dann auch zu Cleopatra führen.

 

Serailgarten. Cornelia, die Blumen mit einer kleinen Hacke pflegend, wird von Achilla bedrängt. Als sie vor ihm flieht, läuft sie Tolomeo in die Arme. Als der zurückgewiesene Achilla das baldige Verblassen des Cesare ankündigt, befeuert Tolomeo dies damit, dass er ihm nochmals Cornelia als Belohnung verspricht. Kaum ist Achilla aber verschwunden, wird Cornelia derart von Tolomeo bedrängt, dass sie wütend davoneilt. Beleidigt beschließt Tolomeo, sie seine ganze Bosheit spüren zu lassen. Als er geht, kommt Cornelia in den Garten zurück. Verzweifelt entschließt sie sich zum Freitod, um sich ihren beiden Peinigern zu entziehen. Aber der hinzutretende Sesto verhindert dies und hat noch ein Hilfsangebot von Nireno in petto. Dieser will Cornelia und Sesto in Tolomeos Harem verstecken, sodass Sesto ihm dort auflauern und ihn töten kann, wenn dieser dort unbewacht und ohne Waffen erscheint, um sich seinen Vergnügungen hinzugeben. Beide nehmen diesen Plan dankend an.

 

Ein lieblicher Ort. Cleopatra erwartet Cesare und stellt sich schlafend. Er ist von „Lidia“ so bezaubert, dass er sie am liebsten zur Frau nehmen würde. Sie erwacht und will Cesare beim Wort nehmen. Der aber macht einen Rückzieher, indem er darauf hinweist, dass sie zu niedrigen Standes sei. Der hereinstürzende Curio unterbricht die beiden und warnt Cesare vor dem mit bewaffneten Männern nahenden Achilla, der ihn töten will. Als Cesare zur Flucht ansetzt, hält „Lidia“ ihn kurz auf, um sich ihm als Cleopatra zu erkennen zu geben und ihm ihre Liebe zu gestehen. Dann eilt er mit Curio davon. In ihrer Angst fleht Cleopatra die Götter um Hilfe an.

 

Im Harem des Serails. Cornelia, die immer noch im Serail gefangen ist, muss sich der Annäherungsversuche des Tolomeo erwehren, der sein Schwert schon abgelegt hat, um sich mit ihr zu vergnügen. Bevor Sesto, der auf diesen Augenblick gelauert hat, das Schwert nehmen kann, um seine Rache zu vollziehen, wird er vom hereinstürzenden Achilla überwältigt. Dieser berichtet, dass Cesare zwar entkommen, jedoch in aussichtsloser Lage am Hafen ins Meer gesprungen und ertrunken sei. Cleopatra indes habe sich mit den Römern verbündet, um Cesares Tod zu rächen. Sie seien im Anmarsch auf Tolomeos Palast. Zuletzt fordert Achilla noch den Lohn für seine Treue: Cornelia. Aber Tolomeo weist dies zurück und verhöhnt ihn nur, was in Achilla den Entschluss auslöst, zu den Römern überzulaufen. Cornelia und Sesto bleiben allein zurück. Der verzweifelte Sesto will sich ob der gescheiterten Rachetat selbst töten. Cornelia hält ihn aber davon ab und erinnert ihren Sohn daran, dass erst mit Tolomeos Tod für Gerechtigkeit gesorgt sei. So schwört Sesto erneut Rache.

 

Dritter Akt

Ein Waldstück in der Nähe von Alexandria. Achilla ist entschlossen, Cleopatra im Kampf gegen ihren Bruder zu unterstützen, doch Tolomeo geht als Sieger aus dem Kampf hervor. Er lässt Cleopatra in Ketten legen. Sie überlässt sich nun ihrer Verzweiflung, denn sie muss annehmen, dass Cesare umgekommen und ihre Sache verloren ist. Am Hafen von Alexandria. Cesare ist den Fluten glücklich entronnen und orakelt, wie es nun weitergehen soll. Da nahen Sesto, Nireno und der tödlich verwundete Achilla auf der Suche nach Tolomeo, ohne Cesare zu bemerken. Cesare hört mit, wie Achilla den beiden Kriegern, die er in ihrer Rüstung nicht erkennt, gesteht, dass er es war, der den Mord an Pompeo angestiftet habe, weil er Cornelia liebte und sie besitzen wollte. Auch habe er Cesares Tod angeordnet. Sterbend übergibt er Sesto einen Siegelring. Beim Vorzeigen dieses Rings würden ihm hundert in der Nähe sich verborgen haltende Krieger Gefolgschaft leisten. Cesare, der sich nun zeigt, zieht zusammen mit Sesto zum Palast, um mit Hilfe der Krieger Cornelia und Cleopatra zu befreien.

 

Cleopatras Gemach im Palast. Cleopatra erwartet ihre Hinrichtung. Da stürzt Cesare herein und befreit die Geliebte, die ihr Glück nicht fassen kann. Der ebenfalls überglückliche Cesare eilt überschwänglich fort, um Tolomeo zu stürzen.

 

Thronsaal im Palast. Die von erneut Tolomeo belästigte Cornelia zieht ein Messer, um ihn zu erstechen. Da erscheint Sesto und beansprucht die Vergeltungstat für sich. Tolomeo fällt durch Sestos Hand: die Römer haben gesiegt. Cornelia ist stolz auf ihren Sohn.

 

Hafen von Alexandria. Zu Beginn eines Festaktes huldigt Nireno Cesare, dem neuen Herrscher der Welt. Cornelia und Sesto erscheinen mit Tolomeos Zepter und Krone. Cesare krönt Cleopatra zur Königin, die nun durch die Freundschaft mit Rom über Ägypten herrscht. Cesare umarmt Sesto und bietet ihm seine Freundschaft an. Freundschaft und Liebe sichern nun einen langen Frieden.

Programm und Besetzung

Ungefähre Laufzeit - 3 Stunden 30 Minuten

 

GIULIO CESARE: Xavier Sabata
CURIO: Jan Antem
CORNELIA: Teresa Iervolino
SESTO: Helen Charlston
CLEOPATRA: Julie Fuchs
TOLOMEO: Cameron Shahbazi
ACHILLA: José Antonio López
NIRENO: Alberto Miguélez Rouco

 

REGIE: Calixto Bieito
BÜHNE: Rebecca Ringst
KOSTÜM: Ingo Kruegler
LICHT: Michael Bauer
VIDEO: Sarah Derendinger
DRAMATURGIE: Bettina Auer
PRODUKTION: Gran Teatre del Liceu und Dutch National Opera
SYMPHONIEORCHESTER DES GRAN TEATRE DEL LICEU
DIRIGENT: William Christie

Fotogalerie
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Gran Teatre del Liceu

Das Gran Teatre del Liceu ist das größte Opernhaus der katalanischen Hauptstadt Barcelona und liegt an den Rambles im Zentrum der Stadt.

Das Theater wurde am 4. April 1847 eröffnet und nach einem Brand am 31. Januar 1994 im Jahr 1999 wiedereröffnet.

 

Der Wiederaufbau

Nach der Brandkatastrophe wurde beschlossen, das Liceu „am selben Ort und so wie es war“ wieder aufzubauen, allerdings mit den nötigen Verbesserungen. Eine gemeinnützige Stiftung wurde gegründet, die „Fundació del Gran Teatre del Liceu“ und die private Trägergesellschaft überließ trotz innerer Widerstände einzelner Miteigentümer das Grundeigentum der öffentlichen Hand. Die Stiftung startete eine große und erfolgreiche Spendenkampagne. Die Hälfte der Rekonstruktionskosten konnten so gedeckt werden.

Nach 5 Jahren „Liceu a l'exili“ an verschiedenen Spielstätten öffnete das Haus am 7. Oktober 1999 wieder seine Pforten. Am Programm stand Turandot von Puccini, das Werk, das auch am 31. Januar 1994 hätte gespielt werden sollen. Die Fassaden und der Spiegelsaal waren erhalten geblieben. Der Zuschauerraum wurde in alter Art rekonstruiert, allerdings in den Jahren 1998–1999 mit neuen Malereien des katalanischen Künstlers Perejaume ausgestattet. Bühne und Büros wurden modernisiert. Auch ein neuer kleiner Saal wurde geschaffen und die Pausenräumlichkeiten wurden erweitert. Als Architekten des Rekonstruktionsprojektes fungierten Ignasi de Solà-Morales, Xavier Fabré und Lluís Dilmé.

 

Zahlen und Fakten

Der große Saal hat bei 360 m² Fläche eine Kapazität von 2.286 Plätzen in Theaterbestuhlung. Er wird auch als Bankettsaal genutzt, auf einer Fläche von 530 m² finden dann 350 bis 530 Personen Platz. Veranstaltungen finden auch im Saló dels Miralls (spanisch: Salón de los Espejos, dt: Spiegelsalon, max. 280 Personen), im Foyer und im Vestibül statt. Seit der Wiedereröffnung 1999 verfügt das Haus über eine außergewöhnlich aufwändige Bühnentechnik, die schnelle und kosteneffiziente Wechsel der Bühnenbilder erlaubt.

 

Besichtigung

Eine Besichtigung des Opernhauses außerhalb der Konzertzeiten ist möglich. Täglich werden geführte Rundgänge angeboten, diese dauern etwa eine Stunde. Ungeführte Rundgänge sind ebenso möglich.

 

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