Lise Davidsen und Matthias Goerne - Konzert
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Symphonischer Zyklus des Orchesters des Gran Teatre del Liceu
Ein Geschenk für unser Publikum und die Ankündigung von etwas Außergewöhnlichem für die Welt der Oper.
Abschied: eine Geste, ein Wort oder ein Ausdruck der Höflichkeit von einer Person zur anderen beim Abschiednehmen.
Der Abschied von einem geliebten Menschen und der Umgang mit der daraus resultierenden Frustration war über die Jahrhunderte hinweg ein Thema in der Musik. Es wurde zum perfekten Vorwand für einige große Komponisten, sublimste Momente im Repertoire zu schreiben.
Drei Wagner-Beispiele stellen uns diesen vorgeschlagenen roten Faden vor: von der Akzeptanz von König Marke gegenüber dem Verrat seines Neffen Tristan, über Brünnhildes Schlaf als Strafe für Wotans eheliche Untreue gegenüber Fricka, bis hin zu Isoldes Klage über den Leichnam von Tristan: ein Tod unendlicher Liebe angesichts seiner Unmöglichkeit auf Erden.
Die Klage als lyrisch-pathetische Figur, die die Operngeschichte dominiert hat, ist eine Beschwerde gegen das Schicksal aufgrund von Widrigkeiten.
Durch die Externalisierung von Schmerz wird Erleichterung gesucht. Sie war zentral für den emotionalen Ausdruck in der Oper. Die Musik dient als Brücke zur Desintegration der Identität; Kunst als existenzielle Grenze.
Auf der anderen Seite waren Richard Strauss' Vier letzte Lieder für Sopran und Orchester seine letzte Komposition. Sein kompositorischer Abschied im Alter von 82 Jahren. Ein klangliches Testament, aber auch das letzte Kapitel der postromantischen lyrischen Literatur. Strauss lebte nicht lange genug, um sie zu hören. Die Uraufführung in London im Jahr 1950 wurde von Flagstad, dem London Philharmonic Orchestra und Wilhelm Furtwängler aufgeführt.
Am Liceu haben wir Josep Pons, einen Spezialisten für diese Repertoires, und zwei unvergleichliche Stimmen wie Lise Davidsen und Matthias Goerne.
Von Publikum auf der ganzen Welt geliebt, werden sie diese lyrischen Juwelen präsentieren, für die sie authentische Spezialisten sind. Lise Davidsen, gefeiert als das Versprechen der besten Isolde ihrer Generation, wird ihren ersten Liebestod am Liceu präsentieren. Ein Geschenk für unser Publikum und die Ankündigung von etwas Außergewöhnlichem für die Welt der Oper.
Programm und Besetzung
Sopran: Lise Davidsen
Tenor: Matthias Goerne
Symphonieorchester des Gran Teatre del Liceu
Dirigent: Josep Pons
Programm
R. Strauss: Vier letzte Lieder
R. Wagner: Liebestod (Tristan und Isolde, Akt III), König Markes Klage (Tristan und Isolde, Akt II), Wotans Abschied (Die Walküre, Akt III)
Gran Teatre del Liceu
Das Gran Teatre del Liceu ist das größte Opernhaus der katalanischen Hauptstadt Barcelona und liegt an den Rambles im Zentrum der Stadt.
Das Theater wurde am 4. April 1847 eröffnet und nach einem Brand am 31. Januar 1994 im Jahr 1999 wiedereröffnet.
Der Wiederaufbau
Nach der Brandkatastrophe wurde beschlossen, das Liceu „am selben Ort und so wie es war“ wieder aufzubauen, allerdings mit den nötigen Verbesserungen. Eine gemeinnützige Stiftung wurde gegründet, die „Fundació del Gran Teatre del Liceu“ und die private Trägergesellschaft überließ trotz innerer Widerstände einzelner Miteigentümer das Grundeigentum der öffentlichen Hand. Die Stiftung startete eine große und erfolgreiche Spendenkampagne. Die Hälfte der Rekonstruktionskosten konnten so gedeckt werden.
Nach 5 Jahren „Liceu a l'exili“ an verschiedenen Spielstätten öffnete das Haus am 7. Oktober 1999 wieder seine Pforten. Am Programm stand Turandot von Puccini, das Werk, das auch am 31. Januar 1994 hätte gespielt werden sollen. Die Fassaden und der Spiegelsaal waren erhalten geblieben. Der Zuschauerraum wurde in alter Art rekonstruiert, allerdings in den Jahren 1998–1999 mit neuen Malereien des katalanischen Künstlers Perejaume ausgestattet. Bühne und Büros wurden modernisiert. Auch ein neuer kleiner Saal wurde geschaffen und die Pausenräumlichkeiten wurden erweitert. Als Architekten des Rekonstruktionsprojektes fungierten Ignasi de Solà-Morales, Xavier Fabré und Lluís Dilmé.
Zahlen und Fakten
Der große Saal hat bei 360 m² Fläche eine Kapazität von 2.286 Plätzen in Theaterbestuhlung. Er wird auch als Bankettsaal genutzt, auf einer Fläche von 530 m² finden dann 350 bis 530 Personen Platz. Veranstaltungen finden auch im Saló dels Miralls (spanisch: Salón de los Espejos, dt: Spiegelsalon, max. 280 Personen), im Foyer und im Vestibül statt. Seit der Wiedereröffnung 1999 verfügt das Haus über eine außergewöhnlich aufwändige Bühnentechnik, die schnelle und kosteneffiziente Wechsel der Bühnenbilder erlaubt.
Besichtigung
Eine Besichtigung des Opernhauses außerhalb der Konzertzeiten ist möglich. Täglich werden geführte Rundgänge angeboten, diese dauern etwa eine Stunde. Ungeführte Rundgänge sind ebenso möglich.